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Neu in unserer Praxis: Intima-Media-Dicke-Messung
25. June 2024

Mit der Messung der Intima-Media-Dicke können schnell und unkompliziert Veränderungen der Gefäße festgestellt werden. 
Der rechtzeitige Nachweis atherosklerotischer Gefäßveränderungen ermöglicht den Einsatz vorbeugender Maßnahmen zur Verhinderung von Folgeerkrankungen der Atherosklerose wie beispielsweise Myokardinfarkt (Herzinfarkt) und Apoplex (Schlaganfall).

Um mögliche atherosklerotische Gefäßveränderungen (z.B. Arterienverkalkung) rechtzeitig zu erfassen, wird mittels Sonographie (Ultraschall) die Intima-Media-Dicke (Synonyme: IMD; intima-media-thickness – IMT) der Arteria carotis communis beidseitig bestimmt.

Ab dem 40. Lebensjahr nimmt die Dicke der Intima-Schichten etwa alle zehn Jahre um weitere 0,1 mm zu. Bei jungen gefäßgesunden Personen liegt die Dicke der inneren und mittleren Schicht bei ca. 0,5-0,7 mm.

Zielsetzung der Intima-Media-Dicke Messung (IMT).
Die Messung der Intima-Media-Dicke (IMT) der Halsschlagadern ist ein etabliertes Verfahren, um frühzeitig Atherosklerose (Arterienverkalkung) zu erkennen und zu quantifizieren. Ziel ist es, das individuelle Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse wie Schlaganfall und Herzinfarkt präzise einzuschätzen und entsprechend präventive Maßnahmen einzuleiten. Durch die frühzeitige Identifikation der Gefäßwandverdickung können individuelle Therapiestrategien entwickelt und Folgeerkrankungen der Arteriosklerose effektiv vermieden werden.

Indikationen (Anwendungsgebiete)
• Adipositas (Übergewicht)
• Rauchern
• Körperlicher Inaktivität
• Apoplex (Schlaganfall) oder transitorische ischämische Attacke (TIA; plötzlich auftretende neurologische Störung, die sich innerhalb von 24 Stunden zurückbildet)
• Diabetes mellitus
• Atherosklerose (Arteriosklerose, Arterienverkalkung)
• Herzrhythmusstörungen (Vorhofflimmern, VHF)
• Hypercholesterinämie (Fettstoffwechselstörung)
• Hypertonie (Bluthochdruck)
• Koronarer Herzerkrankung (KHK; Erkrankung der Herzkranzgefäße)
• Periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK)
• Myokardinfarkt- (Herzinfarkt-) Risiko bzw. Zustand nach Myokardinfarkt
• Hyperhomocysteinämie
• Parodontitis (Erkrankung des Zahnhalteapparates)
• Erhöhtes CRP (C-reaktives Protein)

Vor der Untersuchung
Für die IMT-Messung sind keine speziellen Vorbereitungen seitens des Patienten erforderlich. Es wird empfohlen, dass der Patient vor der Untersuchung ruhig bleibt, um die Genauigkeit der Messung nicht durch kurzfristige physiologische Schwankungen zu beeinträchtigen. Da die Untersuchung nicht-invasiv ist, sind keine weiteren medizinischen oder diätetischen Einschränkungen notwendig.

Das Verfahren
Die Messung der Intima-Media-Dicke erfolgt mit der Hilfe einer hochauflösenden Sonographie (Ultraschall). Dabei wird die Arteria carotis communis (Halsschlagader) dargestellt und die Intima-Media-Dicke (IMD) gemessen.

Mit dieser Untersuchungsmethode können Gefäßwandveränderungen wie Plaques (krankhafte Ablagerungen an den Gefäßwänden) ab 1,0 mm Dicke erfasst werden. 

Das Verfahren sollte bei Verdacht auf Atherosklerose (Arteriosklerose, Arterienverkalkung) eingesetzt werden. Frühzeichen einer subklinischen Atherosklerose ist eine Zunahme der Wanddicke (als erhöhte Intima-Media-Dicke), insbesondere, wenn die 75er Perzentile (> 0,9 mm) als statistisches Maß überschritten wird.

Mögliche Befunde
• Normal: IMT-Werte von 0,5 bis 0,7 mm gelten als normal für junge, gesunde Personen.
• Beobachtungsbedürftig: Werte zwischen 0,7 und 1,0 mm befinden sich in einer Grauzone und sollten beobachtet werden.
• Pathologisch: Werte über 1,0 mm sind als pathologisch einzustufen und weisen auf eine erhöhte Gefäßsteifigkeit und Atherosklerose (Arteriosklerose) hin.
• Starke Veränderungen: Werte über 1,5 mm sind ein Indikator für ausgeprägte arteriosklerotische Veränderungen.
Die Messung der Intima-Media-Dicke ist schnell, einfach und schmerzfrei durch einen erfahrenen Arzt durchführbar. Sie bedarf keiner speziellen Vor- und/oder Nachbereitung.
Weitere Hinweise
• Eine Metaanalyse konnte zeigen, dass therapeutische Interventionen, die einen günstigen Einfluss auf die Progression der Intima-Media-Dicke hatten, auch mit einer Abnahme von kardiovaskulären Ereignissen assoziiert waren: Jede Verlangsamung der IMD-Progression der Arteria carotis communis um 10 μm/Jahr war mit einem relativen Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse von 0,91 assoziiert, d. h. heißt einem um 9 Prozent niedrigeren Risiko [3].

Die Intima-Media-Dicke-Messung ist eine Individuelle Gesundheitsleistung (IGeL).

Bei Interesse sprechen Sie uns gerne darauf an!